Führungsprinzipien – Teil 5: Menschen=Potenzial

Zahl änderbarMenschen sind weniger eine Ansammlung von Ressourcen, sondern viel mehr ein Konstrukt aus Potenzialen. Diese Sicht ist wichtig für ein Unternehmen und die Führungskultur. Im Englischen wird Personalwesen auch mit Human Resource Management übersetzt und einige Firmen nutzen auch gern diesen Begriff in Deutschland.

Abholzen oder Baum wachsen lassen

Ressourcen sind messbar, einsetzbar und verwaltbar – folglich wie Dinge über die ein Unternehmen verfügt. Ressourcen haben aber auch die Eigenschaft, dass sie begrenzt sind und verbraucht werden. Ist dies der Fall bei einem Menschen, so geraten wir in eine Krise.
Potenzial dagegen hat viel Luft nach oben. Möglicherweise ist es noch nicht einmal sichtbar, aber etwas das entstehen kann und sich weiterentwickelt. Entweder ich habe die Ressource „Holz“ und verbaue es, bis irgendwann alles verbraucht ist, oder ich lasse den Baum stehen, bewässere ihn und sehe, wie er noch viel größer wird und irgendwann Früchte trägt.

Neurologisch betrachtet

Das Gehirn allein arbeitet auch potenzialorientiert. Es ist nicht unveränderbar, sondern kann sich selbst umgestalten und sogar reparieren und das bis ins hohe Alter, Neuroplastizität genannt, so der Psychiater Norman Dodge. Manche Schlaganfallpatienten können deshalb beispielsweise wieder reden lernen oder gelähmte Bereiche anfangen wieder zu kontrollieren. Es geht also nicht nur darum, was in die Gene gelegt wurde, sondern Entwicklung ist möglich. Was dabei häufig einschränkt sind allerdings vorgefasste Meinungen. Das Bild, dass wir von einem Mitarbeiter haben, bestimmt den Umgang und auch was dieser Umgang bewirkt, was wir erwarten beispielsweise. Fangen Sie also an, Ihre Mitarbeiter nicht als etwas Feststehendes zu sehen, sondern als Potenzial.

Wie schaffen Sie solch eine Kultur?

Entwickeln sich ihre Mitarbeiter oder bleiben Sie stehen? Sie können etwas daran verändern. Sie sind eigentlich das größte Potenzial, weil Sie das Potenzial von Ihren Mitarbeitern freisetzen können vom Durschnittsmitarbeiter zum Potenzialentfalter.

Drei Schritte:

1. Sehen Sie Potenziale statt Ressourcen.

2. Legen Sie mehr Wert auf Resonanz, denn diese löst eine ganze Kettenreaktion aus. Reaktionen auf das eigene Tun schalten die Motivationssysteme an. Diese befähigen das Gehirn Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dazu sollte die Resonanz geprägt sein von Anerkennung, Zugewandtheit und Vertrauen. Denn gerade diese Aspekte befeuern die Motivationssysteme, so Neurologe Joachim Bauer.

3. Setzen Sie auf Kooperationen. Dies kann ungeahnte Synergien freisetzen, durch neue Ideen, die entstehen. Denn das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Ein Mitarbeiter kann vielleicht ein Produkt gut verkaufen, zwei Mitarbeiter dagegen entwickeln vielleicht eine Möglichkeit ganze Produktreihen zu Verkaufhits zu machen.

 


Weitere Teile

Führungsprinzipien –
Teil 1
Teil 2: Dienen
Teil 3: Verantwortlich sein
Teil 4: Resultate
Teil 6: Lernbar
Teil 7: Die vernachlässigte Dimension Teil a und Teil b

 

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