Der Zukunftsforscher Matthias Horx meinte einmal ironisch: „Manche haben Angst, uns würde die Arbeit ausgehen, dabei haben wir so viele Probleme und Herausforderungen.“ Die Hauptaufgabe der nächsten Jahre wird sein, Probleme zu lösen. Alleine geht das allerdings nur sehr schwer. Komplexität führt dazu, dass wir viele Problemstellungen nur gemeinsam verstehen und angehen können.
Während früher der Charakter von Teamarbeit war im Wesentlichen längerfristige gemeinsame Arbeit zu gestalten, bildet sich daneben eine andere Herausforderung: immer wieder sich verändernde Konstellationen, und dann ohne klassische Weisungsbefugnis, Problemstellungen und Prozesse moderieren und Probleme zu lösen. Die Harvard Professorin Amy C. Edmondson nennt diese Herausforderung „Teaming“ in Abgrenzung zum teilweise „nicht mehr zeitgemäßen Teamwork (da es zu viele starre Elemente beinhaltet). Teaming sei eine wichtige effiziente Weiterentwicklung“. Teaming ist Zusammenarbeit im fliegenden Wechsel.
Wie viel Zeit wird in starren Teamsitzungen vergeudet: Man trifft sich jede Woche, ohne jedoch signifikante Fortschritte zu machen. Die Veränderung von Teamwork zu Teaming bedeutet in einem provokanten Bild gesprochen, im Vergleich mit einem Fußballspiel: Die klassische Stammmannschaft gibt es so nicht mehr. Es werden immer die momentan für die aktuelle Herausforderung passendsten Spieler für ein Spiel ausgewählt. Das könnten auch einmal die Player der gegnerischen Mannschaft sein.
Modernes Teaming würde also bedeuten, dass die Teams nicht fest zusammengestellt werden, sondern sehr flexibel, je nach Aufgabenstellung sich selbst immer wieder neu als Mannschaft an Hand einer Aufgabenstellung finden. Was im Hinblick auf Fussball nicht hilfreich wäre, ist für Organisationen ein echter Effizienzschritt.
Analog findet man das Ganze sehr oft in der Notaufnahme einer Klinik, wo aufgrund einer medizinischen Notsituation schnell ein diensthabendes Team zusammengestellt wird, das einfach im Moment konkret für diesen Fall so zusammenarbeitet. Vielleicht dauert es Jahre, bis sie in dieser Konstellation sich wieder zusammenfinden, aber jetzt muss die Zusammenarbeit funktionieren.
Teaming ist immer dann sinnvoll, wenn ein Unternehmen etwas vollbringen muss, was noch nie zuvor vollbracht worden ist. Ein eingespieltes Team, das im Laufe der Zeit gelernt hat, gut zusammen zu arbeiten, kann ein äußerst wirkungsvolles Instrument sein. In der heutigen Zeit, die von rasanten Veränderungen, intensivem Wettbewerb und unberechenbaren Kundenbedürfnissen geprägt ist, fehlt für den Aufbau eines solchen Teams jedoch oftmals die Zeit.
Wie kann erfolgreiches Teaming gelingen?
Lesen Sie dazu den nächsten Artikel -> Teaming – Teil 2